
In der Automobilindustrie spielt Software eine immer größere Rolle. Doch viele Hersteller nutzen Software noch nicht effektiv genug in der Produktentwicklung, was zu Milliardenverlusten durch Produktionsverzögerungen führen kann. Ein neuer Ansatz, der Software früher in den Entwicklungsprozess einbindet, soll diese Probleme lösen.
Laut einem Bericht von PwC könnten Verzögerungen bei der Softwareintegration zu Verlusten von 2% bis 7% des Gesamtwerts der Automobilindustrie führen, was in Nordamerika jährlich 30 bis 50 Milliarden US-Dollar entspricht. Ivy Nguyen von Autotech Ventures erklärt, dass es sieben Jahre dauert, ein Auto von der ersten Designidee bis zur Markteinführung zu bringen, während ein Unternehmen in Shenzhen theoretisch in nur wenigen Quartalen ein neues Smartphone auf den Markt bringen kann.
Unternehmen wie Remotive Labs aus Schweden haben Systeme entwickelt, die es ermöglichen, Software bereits in einem frühen Stadium in den Entwurfs- und Entwicklungsprozess neuer Produkte einzubeziehen. Ihr System namens RemotiveTopology erlaubt es verschiedenen Teams, virtuelle Tests durchzuführen und Anpassungen vorzunehmen, bevor physische Prototypen erstellt werden.
Ahsan Qamar, ein Experte für Systemdesign und -integration, der mit Remotives System vertraut ist, bestätigt, dass es die Produktion beschleunigen und die Kosten senken kann. Auch Volvo Cars hat die cloud-basierte Plattform von Remotive bereits seit mehreren Jahren genutzt und dabei Effizienzsteigerungen festgestellt.
Harman Automotive bietet mit seinen Technologien, wie dem Ready Cquence Loop, eine Lösung, um Software schneller in den Entwicklungsprozess einzubinden und die Nutzung von Hardware zu reduzieren. Steve Surhigh, Produktmanager bei Harman Automotive, erklärt, dass ihr Ansatz es ermöglicht, die Softwareentwicklung früher zu beginnen und die Validierung zu beschleunigen.