
Softwarequalität und Cybersicherheit sind zwei entscheidende Säulen für die Entwicklung von sicheren und schnellen Softwareprodukten. Doch oft wird Cybersicherheit vernachlässigt, um Geschwindigkeit und Innovation voranzutreiben. Dies führt zu einer wachsenden Kluft zwischen Qualität und Sicherheit. Das jüngste Beispiel von DeepSeek verdeutlicht dies. Trotz schneller Produktentwicklung und Kosteneffizienz bestand das Unternehmen die meisten Sicherheitstests nicht, was erhebliche Schwachstellen in seiner Risikoposition aufdeckte.
Diese Kluft zwischen Qualität und Sicherheit ist keine isolierte Angelegenheit. "Qualität" wird von verschiedenen Interessengruppen und Branchen unterschiedlich interpretiert. Entwickler sehen sie möglicherweise als fehlerfreie Funktionalität, Designer verweisen auf die Benutzererfahrung und Führungskräfte legen möglicherweise mehr Wert auf Time-to-Market, ROI und Kundenzufriedenheit. Die Sicherheit hingegen steht oft außerhalb dieser Prioritäten und wird als Compliance-Box oder Nachsorge betrachtet.
Um diese Kluft zu schließen, müssen Teams über reaktive Sicherheitsmaßnahmen hinausgehen und einen proaktiven, integrierten Ansatz zur Qualität verfolgen, der Sicherheit als Kernbestandteil des Entwicklungszyklus behandelt und nicht erst am Ende hinzugefügt wird.
Moderne Qualitätssicherung (QA) basiert auf schnellem, wiederholbarem Feedback. Wenn es jedoch um Sicherheitsprobleme geht, wird dieser Rhythmus oft unterbrochen. Die eigentliche Herausforderung liegt nicht nur in der Erkennung von Schwachstellen, sondern in einem Zusammenbruch, wie Sicherheitssignale durch den Entwicklungszyklus fließen.
Sicherheitstools erzeugen oft ungenaue und minderwertige Signale, was zu falsch positiven und negativen Ergebnissen führt. Um dies zu beheben, müssen Teams Sicherheitslücken wie Fehler behandeln und sie in die gleichen Systeme integrieren, die Entwickler bereits verwenden – Fehlerverfolger, Testautomatisierung, CI/CD-Pipelines.
Verzögerte Sicherheitskorrekturen setzen Unternehmen, Kunden und Ruf aufs Spiel. Es ist verlockend zu glauben, dass die rechtzeitige Erkennung von Schwachstellen alles lösen wird. Doch die eigentliche Verzögerung liegt nicht in der Sichtbarkeit, sondern in der Weitergabe von Informationen. Sicherheitswarnungen reisen auf einem anderen Weg als alles andere. QA-Teams testen, triagieren und melden Fehler als Teil ihrer täglichen Arbeit. Aber Sicherheitswarnungen? Sie werden weitergeleitet. Sie leben in separaten Tools und in Tabellenkalkulationen, die kein Sprint-Team jemals öffnen wird.
Ein einziger statischer Scan kann Tausende von Ergebnissen liefern, von denen die meisten unbeachtet bleiben. Um dies zu beheben, müssen Teams Sicherheitsdaten in die gleichen Bereiche integrieren, in denen sie Tests und Fehler verwalten. Dies ermöglicht eine gezielte Priorisierung und beschleunigt die Lösung ohne die Risikominderung zu gefährden.
Quelle: https://www.techradar.com/pro/cybersecurity-blind-spots-why-ignoring-qa-risks-crashing-your-product