
Collaborative Modeling: Software-Architektur mit den Stakeholdern gestalten
In der Softwareentwicklung ist es entscheidend, die Bedürfnisse und Anforderungen der Stakeholder zu verstehen und umzusetzen. Hierbei spielt die Software-Architektur eine wichtige Rolle, denn sie legt die Struktur und Funktionsweise der Software fest. Um gemeinsam mit den Stakeholdern die Software-Architektur zu gestalten, wird das Konzept des Collaborative Modeling verwendet.
Grundlegende Konzepte des Collaborative Modeling
Collaborative Modeling, kurz CoMo, ermöglicht es Softwarearchitekten und Stakeholdern, gemeinsam Anforderungen, Architektur und Geschäftsprozesse zu modellieren. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die Mitglieder des Entwicklungsteams beteiligt sind, sondern auch Fachleute, das Management und andere Personen ohne IT-Hintergrund. Denn nur so kann das Fachwissen aus den Köpfen der Fachleute in die Köpfe der Entwickler transportiert werden.
Durch den direkten Austausch und die Zusammenarbeit entsteht ein gegenseitiges Verständnis, das für eine erfolgreiche Softwareentwicklung unerlässlich ist. CoMo setzt dabei auf gemeinsame Workshops, in denen die Beteiligten über konkrete Szenarien diskutieren und visuelle Modelle erstellen. Diese Modelle dienen als Grundlage für die weitere Entwicklung und helfen dabei, die Anforderungen und Prozesse klar und verständlich zu dokumentieren.
CoMo-Methoden im Kurzporträt
Es gibt verschiedene CoMo-Methoden, die alle darauf abzielen, die Zusammenarbeit und das Verständnis zwischen den Stakeholdern zu fördern. Ein Beispiel ist das Domain Storytelling, bei dem die Beteiligten beispielhafte Geschäftsprozesse erzählen und visualisieren. Durch diese Geschichten werden komplexe Prozesse verständlich und können gemeinsam analysiert und verbessert werden.
Eine weitere Methode ist das Event Storming, bei dem die Beteiligten mit Klebezetteln und Stiften ein Bild eines Geschäftsprozesses erarbeiten. Durch die gemeinsame Erarbeitung und Visualisierung können Inkonsistenzen und Reibungspunkte schnell erkannt und behoben werden.
Das Example Mapping dient dazu, grobe Anforderungen in konkrete Beispiele zu übersetzen und Regeln abzuleiten. Diese Methode hilft dabei, die Anforderungen zu klären und die Umsetzung zu planen.
User Story Mapping strukturiert Anforderungen in zwei Dimensionen und hilft dabei, die Benutzerperspektive und die Prioritäten der Anforderungen zu visualisieren. Diese Methode eignet sich besonders gut für agile Teams, um Anforderungen zu planen und zu priorisieren.
Fazit