Der Preis von Open-Source-Software: Eine Analyse In einem kürzlich erschienenen…

Der Preis von Open-Source-Software: Eine Analyse
In einem kürzlich erschienenen Artikel im Journal of Physical Chemistry Letters wurden zwei Standpunkte zur Open-Source-Software diskutiert. Der erste Artikel mit dem Titel "Open Source and Open Data Should Be Standard Practices" von J. Daniel Gezelter beschäftigt sich mit der Bedeutung von Open Source und Open Data. Der zweite Artikel mit dem Titel "What Is the Price of Open-Source Software?" von Anna I. Krylov, John M. Herbert, Filipp Furche, Martin Head-Gordon, Peter J. Knowles, Roland Lindh, Frederick R. Manby, Peter Pulay, Chris-Kriton Skylaris und Hans-Joachim Werner hinterfragt hingegen die Praxis der Open-Source-Software-Entwicklung und befürwortet die Verwendung und Entwicklung proprietärer Software.
Im Folgenden werde ich einige der Hauptpunkte des zweiten Artikels analysieren und diskutieren.
Der Artikel beginnt mit der Aussage, dass die Idee, dass alle wissenschaftliche Software Open Source und kostenlos sein sollte, in den letzten Jahren aktiv gefördert wurde, meist von oben durch Vorgaben von Förderagenturen, aber gelegentlich auch von unten, wie in dem genannten Standpunkt. Die Autoren behaupten, dass diese Förderung hauptsächlich von oben stattgefunden hat, nennen jedoch keine Daten, aus denen sie schließen könnten, dass die Förderung tatsächlich hauptsächlich von oben kam. Meiner Meinung nach trifft das Gegenteil zu. Als jemand, der seit Anfang der 2000er Jahre in der Open-Source-Community aktiv ist, bin ich mir der Anstrengungen bewusst, die von Open-Source-Befürwortern unternommen wurden, um Regierungen und Förderagenturen davon zu überzeugen, die Bedeutung von Open-Source-Software zu verstehen und sie in Vorschriften zu verankern. Ein Beispiel für eine monumentale Anstrengung ist die Umstellung des öffentlichen Sektors auf Open-Source-Software und OpenDocument, wie in dem Vortrag "Open Source Lobbying, a story about writing a national policy of open source in the Netherlands" auf der 24. CCC in Berlin 2007 dargelegt wurde.
Die Autoren behaupten auch, dass die Entwicklung neuer Ideen mit wissenschaftlicher Software, die für die breitere wissenschaftliche Gemeinschaft zugänglich und nützlich ist, Beiträge von Expertenprogrammierern erfordert. Dies sei keine Aufgabe für Doktoranden oder Postdocs, die sich auf Wissenschaft und Innovation konzentrieren sollten. Diese Argumentation besagt jedoch nicht, dass die von diesen "vier wissenschaftlichen Programmierern" entwickelte Software proprietär oder Closed Source sein sollte.